Interview mit BA Absolventin Marie Hummer zu Reformpädagogik
Worum geht’s in deiner BA-Arbeit? Wie bist du darauf gekommen?
Die von mir verfasste Bachelorarbeit trägt den Titel „Reformpädagogik zwischen Revolution und Reproduktion – Schule der Zukunft? Kritische Analyse der Perspektiven reformpädagogischer Lehrpersonen auf die Idealentwicklung des österreichischen Schulsystems“.
Ich diskutiere die im Rahmen von leitfadengestützten Interviews, welche ich mit drei reformpädagogischen Lehrpersonen führte, formulierten Vorstellungen einer gelungenen Reform des österreichischen Schulsystems. Werthaltungen und Erwartungen, die in den Argumentationen der befragten Personen zum Ausdruck kommen, wie beispielsweise Individualität, Freiheit, Selbstregulierung und -ermächtigung, Identifikation und Motivation, stellen Aspekte der gouvernementalen Selbstführung dar.
Was war eine überraschende Erkenntnis? Was hast du dabei gelernt?
Die Interviewpartnerinnen betonen die Ausrichtung an individuellen kindlichen Bedürfnissen und geben ihre Erfahrung als wichtigste Quelle an. Ich argumentiere, dass dies zu tun und somit wichtige Einflüsse, vor allem die neoliberalistische Prägung der formulierten Gedanken, unbeachtet zu lassen, eventuell zu (Fehl-)Entwicklungen bei den Realisierungen der Ideen führen, die im Zusammenhang mit Segregation und reproduzierter Ungleichheit sowie Autoritätsverhältnissen stehen. Dies zu bedenken erscheint relevant, da die Vorstellungen der interviewten Lehrpersonen in einigen Aspekten den Zielen des österreichischen Bundesministeriums für Bildung entsprechen.
Was machst du jetzt? Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Nach Abgabe der Bacheloriatsarbeit machte ich die Ausbildung zum Audio Assistent. Aktuell besuche ich Vorlesungen der Musikethnologie und widme mich musikalischen Projekten. Auch in Zukunft möchte ich mich als Produzentin und Musikjournalistin mit Musik auseinandersetzen.