Anna Fresolone Caparros über Black-Lives-Matter

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Interview mit BA Absolventin Anna Fresolone Caparros zur Performanz des Körpers in der politischen Protestkultur

Worum geht’s in deiner BA-Arbeit? Wie bist du darauf gekommen?

Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit mit dem Thema Black-Lives-Matter beschäftigt. Der genaue Titel der Arbeit lautet „I see you, I hear you, I stand with you! – Die Performanz des Körpers in der politischen Protestkultur der Black-Lives-Matter Bewegung“.

Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich durch zwei leitfadengestütze Interviews mit Teilnehmer:innen der Black-Lives-Matter Demonstration in Wien im Frühling 2020 untersucht, was es bedeutet physisch vor Ort zu sein. Es ging also darum, wie der Körper bei dem Protestmarsch als Medium eingesetzt wird, um eine Botschaft zu kommunizieren und wie dies in weiterer Folge die Wirksamkeit einer ganzen Bewegung verstärken kann.

Ich muss gestehen, mir fiel es am Anfang wirklich schwer mich für ein Thema zu entscheiden. Plötzlich hörte sich alles interessant an, aber ich musste mich ja schlussendlich für eine Sache entscheiden. Ich habe also begonnen an meine vergangenen Seminararbeiten zu denken, wo ich mich schon einmal mit der BLM-Debatte beschäftigt habe. Ich habe das Thema etwas verändert und angepasst und so bin ich dann bei meiner Eingrenzung gelandet.

Was war eine überraschende Erkenntnis? Was hast du dabei gelernt?

Überraschend war für mich, zu sehen wie emotional aufgeladen dieses Thema besonders bei jungen Menschen ist. Aufgrund der Pandemie, fanden keine großen Veranstaltungen und Demonstrationen im Zeitraum meiner Forschung statt. Aus diesem Grund habe ich fast ein Jahr später Teilnehmer:innen der „großen“ BLM Demonstration zu ihrer Erfahrung befragt. Anfangs hatte ich die Sorge, dass dieser Zeitraum zu groß sein würde und die Interviewpartner:innen vieles nicht mehr in Erinnerung haben würden. Doch zu meiner Überraschung, waren die Ausführungen sehr detailliert. Außerdem ist mir während des Interviews aufgefallen, dass dieses Thema für die Befragten sehr emotional war und die Gesprächspartner:innen sichtlich gerührt waren, auch so viele Monate nach dem tatsächlichen Ereignis. Das zeigte mir, wie groß die Wirkung einer solchen Bewegung bei den teilnehmenden Personen sein kann und dass dies auch über einen größeren Zeitraum hinweg andauert.

Was machst du jetzt? Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich habe gerade meinen Master in Film- und Medienkulturforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität in München begonnen. Im Rahmen dieses Masters kann ich meine privaten Interessen der Welt der Filme und Medien mit meinen theoretischen Kenntnissen zu gesellschaftlichen Phänomenen verbinden und hoffentlich in weiterer Folge einmal zum Beruf machen. Die Europäische Ethnologie hat mir besonders dabei geholfen einen reflektierten Blick auf unseren Alltag und unser Leben zu bekommen, was mir sicher auch in Zukunft weiterhelfen wird.