Audio-visuelles Projekt und Beitrag von Rebecca Akimoto und Isa Knilli
Die Gleichzeitigkeit von Räumen in digitalen Team-Arbeitsprozessen
Über die letzten zwei Jahre wurde das alltägliche Leben der meisten Menschen in irgendeiner Weise durch die Pandemie beeinflusst. Dabei sind vor allem in verschiedenen Arbeitskontexten digitale und insbesondere audio-visuelle Kommunikationsmittel zu einem grundlegenden Bestandteil geworden. Neben etablierten Social Media Plattformen wie Facebook oder Whatsapp, sind nun auch Jitsy oder Zoom keine unbekannten Begriffe mehr. Digitale Räume sind also mittlerweile gewöhnlichen Treffpunkten geworden, an denen Zusammenarbeitende und Kolleg*innen aus der Ferne und vorwiegend aus dem Home-Office zusammenkommen.
In unserem Projekt möchten wir im Kontext von digitalen Arbeitstreffpunkten den Aspekt der Räumlichkeit und eine damit verbundene Körperlichkeit erforschen. Dabei verfolgen wir die Frage, inwiefern verschiedene Räume im Zuge von digitalen Arbeitsprozessen zwischen mehreren Personen aufeinandertreffen. Neben unserem Interesse an dem Zusammentreffen von Räumen, möchten wir außerdem die multisensorischen Wahrnehmungen der Teilnehmenden während einer Online-Sitzungen berücksichtigen. Deshalb fragen wir uns darüber hinaus, wie sich Zusammenarbeitende selbst präsentieren und gegenseitig wahrnehmen. Welche Art von körperlosen beziehungsweise verkörperten Beziehungen können während eines Online-Arbeitsprozesses gebildet werden?
Bei der Betrachtung dieses Themas haben wir unser eigenes Projekt für das Seminar „Audio-visual Media and Embodiement“ zum Gegenstand unserer Forschung gemacht. Nämlich indem wir die Erfahrungen unseres gemeinsamen aus der Ferne durchgeführten Arbeitsprozesses mithilfe von verschiedenen Arten von digitalen Medientechnologien dokumentiert und reflektiert haben.
Mit der Autoethnographie als verwendete Methode, sind wir uns darüber bewusst, dass das Ergebnis unseres Projekts höchst subjektiv ist. Als westeuropäische Studentinnen aus der Mittelschicht, die einen Zugang zu Technologien wie Laptops und einer einigermaßen stabilen Internetverbindung haben und zudem über das Wissen zu deren Nutzung verfügen, betrachten wir unsere Position also durchaus als privilegiert.
Während der Aufzeichnungen unseres Arbeitsprozesses wollten wir zunächst den Aspekt der Verkörperung und der gleichzeitigen Bewegung von Körpern in zwei verschiedenen Räumen aufzeigen. Dabei haben wir unsere Wahrnehmungen und Erfahrung bei der Online-Arbeit und insbesondere im Vergleich zur Offline-Arbeit diskutiert. Aufgenommen haben wir den Prozess auf und mit verschiedenen digitalen Plattformen wie Zoom, Whatsapp oder GoogleDocs und als empirische Daten für unser audiovisuelles Projekt, welches als Forschung zu verstehen ist, verwendet. Nicht zuletzt sind wir uns der Tatsache bewusst, dass der Film durch unseren Schnitt und unsere Entscheidungen darüber, was behalten und was herausgeschnitten wurde, konstruiert ist.
Der audiovisuelle Essay, in dem wir versucht haben, die Räumlichkeit in digitalen Arbeitsprozessen zu erforschen, bildet lediglich einen Einblick in die Materie, wobei viele Fäden offen und unerforscht bleiben. Ein bloßes Fragment einer Studie, für die es scheinbar weder einen Anfang noch ein Ende gibt.
Clashing spaces
With the pandemic affecting almost everyone in one way or another over the last two years, digital audio-visual communication tools have become essential for everyday life and modes of working. In addition to established social media platforms as Facebook or Whatsapp, names like Jitsy or Zoom are no longer unknown. Digital spaces have increasingly become meeting points for co-workers and collaborators to work together from a distance and, in most cases, the home office.
In our project, we explored the aspect of spatiality in the context of digital tools and working life and the embodiment related to it by asking the following research question: How do spaces meet in collaborative online work processes? Amongst our interest in the clashing of spaces, we also considered the participants’ multi-sensorial perceptions during the online meetings: How do the participants present themselves and perceive one another? What kind of dis/embodied relations can be formed during an online working process?
In our exploration of this topic, we made our own project the subject of our inquiry for the seminar ‚audio-visual Media and Embodiment‘ by documenting and reflecting on the experience of our collaborative work process with different types of digital media technologies.
Using autoethnography as a method and working as western European, middle-class university students, we are aware of the fact, that the outcome of our project is highly subjective. Therefore, we consider our position privileged because we have access to certain technologies such as laptops and a somewhat stable internet connection. Furthermore, we know how to move in digital spaces.
During the recording of our work process, we have mainly discussed our perception and experience of the online work compared to offline meetings. We initially wanted to show the aspect of the embodiment and the simultaneous movement of bodies in two different spaces. Therefore, we recorded our online experiences in and with various digital platforms such as Zoom, Whatsapp or GoogleDocs and used them as empirical data for our audio-visual project, which is ultimately to be understood as a research. Inevitably, the film is constructed by our editing and our decisions about what to keep and what to cut out.
The audio-visual essay where we tried to explore the spatiality in digital work processes briefly glanced at the matter, with many threads left open and unexplored. A mere fragment of a study where there is seemingly no set beginning nor an end.
Dieses audio-visuelle Projekt und der Text entstanden im Rahmen der Lehrveranstaltung „Gesellschaft: Audio-Visual Media and Embodiment“ unter der Leitung von Işıl Karataş. Weitere studentische Beiträge aus Lehrveranstaltungen sind hier zu finden.