Care for Zines! Der erste Zine-Workshop im Kontext des Büchereien-Forschungsprojekts am Institut für Europäische Ethnologie

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Beitrag und Bilder von Alexa Färber, Marion Hamm, Alessia Scuderi

Was hat Zinemaking mit Care zu tun? Im Fall des internationalen Forschungsprojekts Infrastructuring the Social (ILIT) war die Frage nach Care Thema eines ersten Workshops mit Bibliothekar*innen im Netzwerk Büchereien Wien. Wie in vielen anderen Städten ist die Funktion von Büchereien auch hier in Bewegung – sie fördern nicht nur Bildung und Wissen, sondern sind auch Orte des Zusammenkommens, des demokratischen Austauschs, des Sorge Tragens füreinander.

Wie erleben Bibliothekar*innen diese Entwicklung? Am 8. Februar 2023 kamen acht Kolleg*innen in der Hauptbücherei am Gürtel zusammen, einer von zwei Forschungsorten des Wiener Projektteils, um gemeinsam über ihre Rolle nachzudenken. Vor allem aber, um ihre Gedanken in Form eines Zines zu entwickeln und zusammen zu bringen (Bild 1a + b).

Bild 1a
Bild 1b

Dass der Begriff ‚Care‘ im Deutschen eine ganze Bandbreite an Tätigkeiten von Bibliothekar*innen umfasst, haben die vielen unmittelbaren Assoziationen gezeigt: vom Aufpassen, Sich-Kümmern, Zuhören, über den Anspruch, Dinge zur Verfügung zu stellen und allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen, bis hin zum selbst an der Gestaltung der Bücherei teil zu haben. Aus Sicht der Bibliothekar*innen geht es also ums Dasein.
So ist auch der Titel des Zines (Titelbild), in dem die Eindrücke visuell versammelt sind, die am Vormittag des Workshops mit Hilfe von acht Aufgabenstellungen in zwei Arbeitssessions gesammelt wurden. Das kleine und feine Paket an Aufgabenkarten (Bild 3), das Alessia Scuderi gestaltet hat, hat die Teilnehmenden dazu animiert, Beobachtungen zu kartieren, skizzieren, notieren, die Bedeutungen von ‚Care‘ in der Haupt-/Bücherei symbolisieren, die Realisierung von Dasein zeigen  – oder den Wunsch danach ausdrücken (Bild 4).

Bild 3
Bild 4

Das Forschungsprojekt Infrastructuring the Social: Public Libraries and their Transformative Capacity in Austerity Urbanism (ILIT) (2022-2025) wird von Urban Europe/FFG gefördert und ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Geograph*innen der Radbout Universität Nijmegen in den Niederlanden, Informationswissenschaftler*innen und Kulturwissenschaftler*innen der Universität Lund in Schweden und Europäischen Ethnolog*innen der Universität Wien.

Alessia Scuderi ist Designerin, Marion Hamm Postdoc Mitarbeiterin und Alexa Färber Leiterin des Projekts.